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Vielversprechende Studien im Jahr 2025

Beyond Science

Was tut sich in Sachen Krebsimpfungen, Abnehmalternativen oder Psychotherapien? Sechs klinische Studien, die Hoffnung machen.

Jedes Jahr werden weltweit Zehntausende klinische Studien durchgeführt. So vielseitig die Methoden und die Fragestellungen sind, haben diese Studien doch ein gemeinsames Ziel: medizinisches Wissen zu generieren, das kranken Menschen hilft, wieder gesund zu werden. Oder gesunden Menschen, gar nicht erst zu erkranken. Die folgenden Forschungsvorhaben zeigen beispielhaft, welches Potenzial in der Medizinforschung in diesem Jahr steckt.

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1) mRNA: Präzisionsmedizin gegen Krebserkrankungen

Was wird untersucht?
BioNTech ist eines von mehreren Pharmaunternehmen, die eine neuartige Therapieform gegen schwarzen Hautkrebs testen: Für betroffene Personen wird eine individuelle mRNA (zu Deutsch: Boten-Ribonukleinsäure) hergestellt, die auf die jeweilige Tumor-DNA abgestimmt ist. Patienten bekommen sie als Impfstoff verabreicht, der eine spezifische Immunreaktion gegen den Tumor hervorrufen soll. Das Unternehmen veröffentlichte 2024 erste positive Ergebnisse, umfassendere sollen dieses Jahr folgen.

Was ist das langfristige Ziel?
Unternehmen forschen seit Jahrzehnten an mRNA-Therapien. In Zukunft könnten mit ihnen verschiedene Krebsarten und andere schwere Krankheiten bekämpft werden – und dies präziser und effektiver als bisher, so die Hoffnung.

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2) Psychosen behandeln und verhindern mit CBD

Was wird untersucht?
Die Hanfpflanze enthält eine Reihe von Wirkstoffen, Cannabidiol (CBD) ist einer davon. Forschende der University of Oxford prüfen in einer groß angelegten Studie, ob CBD bei Psychosen eingesetzt werden kann. CBD hat im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol (THC) keine psychoaktive Wirkung und ist bereits zur Behandlung von schwerer Epilepsie zugelassen.

Was ist das langfristige Ziel?
Die Symptome einer Psychose wie Wahn, Halluzinationen oder Ich-Störungen werden bisher meist mit Antipsychotika und Psychotherapie behandelt. Doch bei einem Teil der Patienten bleibt dies wirkungslos. CBD könnte zukünftig eine weitere Therapieoption darstellen, auch zur Prävention.

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3) Neuroprothesen sollen Lähmungen ausgleichen

Was wird untersucht?
Ein Team der chinesischen Tsinghua University plant, dieses Jahr 30 bis 50 Menschen, die unter Lähmungen leiden, mit Gehirnimplantaten auszustatten. Diese sogenannten Brain-Computer-Interfaces (BCI) sind kabellos und werden über dem sensomotorischen Kortex des Gehirns platziert, ohne ihn zu berühren. Sie sollen das Gehirn gezielt stimulieren und es den Betroffenen ermöglichen, ihre Hände wieder zu bewegen. Eine Einzelfallstudie hat im vergangenen Jahr bereits gezeigt, dass die Technologie funktionieren kann.

Was ist das langfristige Ziel?
Neuroprothesen dienen grundsätzlich dazu, geschädigte Nervenfunktionen wiederherzustellen. Je ausgefeilter die Technik, desto breiter werden die Anwendungsgebiete in der Zukunft.

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4) Gesunde Ernährung – und die KI hilft bei der Analyse

Was wird untersucht?
Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht. Auch im Jahr 2025 treibt Forschende die Frage um, wie wir uns am besten ernähren sollten. Eine Studie des Louisiana State University System untersucht dafür, wie bei einer Stichprobe 8.000 Menschen auf drei unterschiedliche Ernährungsweisen reagieren. Dabei wird eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt, etwa die Mikroorganismen im Verdauungstrakt. KI soll helfen, die riesigen Datenmengen zu analysieren.

Was ist das langfristige Ziel?
Viele der großen Volkskrankheiten hängen auch damit zusammen, was wir essen. Wenn wir besser verstehen, wie und warum Menschen auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren, lassen sich in Zukunft individuellere Diätpläne und Ernährungstipps entwickeln, die uns fitter machen und die Gesundheitssysteme entlasten.

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5) Chatbots für die Krebsvorsorge

Was wird untersucht?
Forschende der International Agency for Research on Cancer in Lyon testen einen innovativen Weg, um die Teilnahmequoten von Gebärmutterhalskrebs-Screenings zu verbessern. Frauen sollen mit einem KI-basierten Chatbot motiviert werden, sich für die Vorsorgeuntersuchungen anzumelden. Hierfür werden sie per Post daran erinnert, einen Selbsttest zu machen. Die Unterlagen enthalten den Link zum Chatbot. Die Hoffnung ist, damit insbesondere auch benachteiligte Frauen anzusprechen.

Was ist das langfristige Ziel?
Screening-Programme bieten die Chance, Krebserkrankungen wie den Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen und, falls nötig, zu behandeln. Je mehr Menschen teilnehmen, desto weniger (schwere) Erkrankungen soll es geben.

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6) Alternativen zu den boomenden Abnehmpillen

Was wird untersucht?
2024 war das Jahr der Abnehmpillen. Die erfolgreichsten Vertreter ihrer Art basieren auf dem Hormon GLP-1, das den Hunger unterdrückt. Das Pharmaunternehmen Skye Bioscience testet einen alternativen Wirkmechanismus an Patienten mit Adipositas. Der Wirkstoff Nimacimab ist ein gentechnisch modifizierter Antikörper, der die Signalübertragung des Cannabinoid-Rezeptors 1 blockiert. Dieser ist unter anderem an der Appetitregulierung beteiligt. Die Ergebnisse der Studie sollen im Frühjahr 2025 veröffentlicht werden.

Was ist das langfristige Ziel?
Der zukünftige Markt für Abnehmpillen wird auf Hunderte Milliarden Euro geschätzt und ist entsprechend hart umkämpft. Skye Bioscience hofft, dass nimacimabbasierte Pillen „bessere gesundheitliche Ergebnisse bei der Gewichtsabnahme“ bieten werden als die bisher führenden GLP-1-Pillen.

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