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Nachhaltigkeit im Labor geht uns alle an

Jan-Hendrik Bebermeier Lab Academy

Wann immer es in der wissenschaftlichen Gemeinschaft um das Thema Nachhaltigkeit geht, gibt es einige „Baustellen“. Von energiefressenden ULT-Gefrierschränken, Behältern mit biologischem, chemischem oder radioaktivem Abfall bis hin zu großen Säcken mit gebrauchten Plastikspitzen und -röhrchen. Hinzu kommen Verpackungsmaterial, Geräte mit hohem Geräuschpegel oder unergonomischer Handhabung, 24/7-Wissenschaftsjobs, begrenzte Arbeitsverträge, limitierte Budgets, usw. Das Thema Nachhaltigkeit im Labor hat viele Facetten.

Nachhaltigkeit wird in der Gesellschaft immer wichtiger. Überall dort, wo wir im privaten Bereich interagieren, geht es immer mehr um Nachhaltigkeit. Das Gleiche gilt für unsere Interaktion mit Ihnen, unseren Kunden in den Laboren weltweit. Wurde das Thema Nachhaltigkeit noch vor wenigen Jahren hauptsächlich von engagierten Mitarbeitern in akademischen Instituten und forschenden Unternehmen vorangetrieben, ist seit längerem ein spürbarer Wandel zu verzeichnen. Einkaufsabteilungen wie auch Beschaffungsplattformen fragen nach, und wir sehen ein wachsendes Interesse an Eppendorf und unserem Nachhaltigkeitsansatz.

Rückschau

Unser Zentrifugenteam startete 2009 ein grünes Nachhaltigkeitsprojekt. Wir stellten bei einer neuen Zentrifuge fest, dass die Energieeinsparung höher als erwartet war. Um verlässliche Daten zu erhalten, wurden standardisierte Läufe entwickelt und Messungen durchgeführt. Wir waren stolz auf die Ergebnisse. Aber das Konzept kam zu früh: Energieeffizienz im Labor stand damals noch nicht im Fokus.

Der Wandel ist da

Mittlerweile erwarten immer mehr Kunden Nachhaltigkeitsfakten zu unseren Produkten. Für unser Freezer-Team ist das seit Jahren Tagesgeschäft; geringerer Stromverbrauch und grüne Kühlflüssigkeiten sind gesetzt. Bei den Verbrauchsmaterialien bieten die neuen Einweg-Racks für Pipettenspitzen eine Materialeinsparung von bis zu 35 %. Interne Projekte für weitere Verbesserungen und das Recycling von Materialien haben begonnen.
Neue Einweg-Racks für Pipettenspitzen mit bis zu 35 % Materialeinsparung

Wie weit können wir gehen?

Trotz aller Anforderungen an eine verbesserte Nachhaltigkeit gibt es im Labor eine besondere Situation: Die Sicherheit der Mitarbeiter, verbunden mit der Sicherheit für die Proben, steht im Mittelpunkt, umrahmt von nachhaltigem Fortschritt.

Einweggefäße und -spitzen sind in vielen Laboren aufgrund der Reinheit und des Risikos der Proben obligatorisch; hierdurch wird allerdings viel Plastikmüll erzeugt. Trotz guter Ideen kann dieser Plastikmüll immer noch nicht effizient recycelt werden, z.B. aufgrund regulativer Vorgaben bei biologischer, chemischer oder radioaktiver Gefährdung.
CryoCube® Ultratiefkühlgerät, mit touchscreen interface, umweltfreundlichen Kältemitteln und Luftkühlung
Die Sicherheit wertvoller Proben steht für uns immer an oberster Stelle. Zum Beispiel muss die eingestellte Temperatur für das Zentrifugieren von empfindlichen RNA-Proben während des gesamten Prozesses exakt gehalten werden, um die Zuverlässigkeit der Daten sowie die Reproduzierbarkeit des Vorgangs gewährleisten zu können. Die langsame „Recovery“ eines ULT-Freezers nach dem Öffnen mag zwar Energie sparen, aber Sie setzen damit 50.000 hochwertige Proben einem Risiko aus.

Durch den Einsatz neuer, innovativer Technologien kann sowohl der Ressourcenverbrauch während der Produktion als auch der Stromverbrauch während der Nutzung optimiert werden. Auch kleine Verbesserungen optimieren die Langlebigkeit von Geräten und tragen so zu mehr Nachhaltigkeit bei.

Jenseits von Grün

Der grüne Gedanke mag der bekannteste sein, tatsächlich umfasst Nachhaltigkeit jedoch ökologische, soziale und ökonomische Faktoren.

So berücksichtigen wir bei Eppendorf die gesamte Lieferkette und definieren unseren Einfluss auf die Nachhaltigkeit in Bereichen wie Klimawandel und Nutzung natürlicher Ressourcen, sozialer Compliance und menschlichem Wohlergehen sowie in Hinblick auf Datensicherheit und unsere Rolle als verantwortungsvolle Bürger in der Gesellschaft.

Diese Betrachtung beginnt vor dem Produkt; sie umfasst Eppendorf als Arbeitgeber wie auch als Kunden gegenüber unseren Lieferanten. So setzt ein eigener Verhaltenskodex die Messlatte sowohl für Mitarbeiter als auch für unsere Lieferkette. Unser soziales Verhalten beinhaltet den respektvollen Umgang miteinander, achtet das geistige Eigentum anderer, hält sich an Fakten und macht uns zu verlässlichen Partnern für unser Gegenüber. Diese Erwartungen sind klar definiert und Gegenstand kontinuierlicher Verbesserungen und Lernprozesse.

Die Optimierung unseres Produktdesigns für eine verbesserte ergonomische Handhabung begann in den 1970er Jahren. Heute unterstützt das in allen Produkten von Eppendorf umgesetzte PhysioCare Concept® das Wohlbefinden unserer Anwender.

Nachhaltigkeit: eine kontinuierliche Reise

Wissenschaft basiert auf Fakten. Aussagen wie „Unser Produkt ist im Vergleich zu anderen nachhaltiger“, werden von Forschern auf vielerlei Weise hinterfragt. Die Analyse und Verbesserung von Nachhaltigkeitsaspekten erfordern Wissen und intensive Arbeit. Keine der Nachhaltigkeitsherausforderungen lässt sich schnell oder einfach lösen. Aber sie alle verlangen, dass Hersteller und Kunden einander zuhören und zusammenarbeiten. Diese Arbeit ist nie zu Ende, sondern eine kontinuierliche Reise, bei der wir uns im ständigen Dialog mit unseren Stakeholdern verständigen. Wir forschen an neuen Technologien, alternativen Materialien und Konzepten. Jede dieser Veränderungen hat das Potenzial, zum Fortschritt im Bereich der Nachhaltigkeit beizutragen.

Weiterführende Links

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  • Magazin | BioNews 55 (Juli 2021)