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Wien - Mit Charme und Schmäh

Beyond Science

Was wäre Wien ohne den Besuch eines Kaffeehauses? Nur der halbe Spaß! Denn Kaffeehäuser in der österreichischen Hauptstadt sind mehr als bloße Gastronomie – sie sind zweites Wohnzimmer, Kultur­institution und Oase der Langsamkeit in einem. Ein Spaziergang.

Morgens um halb acht in der Wiener Innenstadt. Der Morgenhimmel spannt sich weit zwischen verschnörkelten Palästen in der Farbe von Sahne und Vanilleeis an der Kärntner Straße auf. Die Verkehrsachse gehört zum berühmten Ring, der einmal um Wiens Zentrum herumführt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt miteinander verbindet. Die Tram folgt quietschend dem Bett der Gleise, und an Hausnummer 17, direkt gegenüber dem barocken Platz mit Reiterstandbild, gurgelt und tropft der erste Kaffee durch die Maschinen. Das Café Schwarzenberg öffnet früh, am Höhepunkt der Ballsaison im Januar und Februar sogar schon so zeitig, dass die Ober in schwarzen Dreiteilern den Tänzerinnen und Tänzern eine stärkende Katermahlzeit mit einem kleinen Gulasch vor Sonnenaufgang servieren können.

Wiener Kultur des Müßiggangs
Dass in dem traditionsreichen Kaffeehaus, einem von mehr als 1.000 in Wien, fast rund um die Uhr Hochbetrieb herrscht, zeigt, wie wichtig die Kultur des Müßiggangs für die Stadt und ihre Bewohner ist. Die Oasen der Gemütlichkeit gehören zu Wien wie das berühmte Schnitzel oder das Riesenrad im Vergnügungspark Prater. Die UNESCO erklärte die Wiener Kaffeehäuser 2011 sogar zum immateriellen Kulturerbe. Im lauschigen Ambiente trinken die Menschen einen „Kleinen Schwarzen“, Mokka ohne Zucker und Milch oder eine dem Cappuccino vergleichbare Melange. Sie lesen auf Holzbügeln aufgespannte Zeitungen oder machen einfach nichts. Genug zu gucken gibt es ja: Im Café Schwarzenberg erzählen die holzvertäfelten Wände, die zierlichen Marmortische und die prächtigen Kristalllüster von der Jahrhundertwende, kaum etwas hat sich seit der Eröffnung im Jahr 1861 verändert. Der Kuchen in der golden beleuchteten Vitrine freilich ist immer ganz frisch.

Wer wollte bei so viel Gemütlichkeit weiterziehen? Doch natürlich muss man auch das Café Sacher gesehen haben. Es liegt nur ein paar Minuten zu Fuß vom Schwarzenberg entfernt, ganz in der Nähe der Wiener Oper und der Hofburg Wien, in der vom 13. Jahrhundert bis 1918 die Habsburger residierten. Dass es unterwegs zum Café Sacher manchmal nach Pferdemist duftet, liegt an der der Hofburg angeschlossenen Spanischen Hofreitschule. Hier wurden die Mitglieder der kaiserlichen Familie im Reiten unterrichtet – ausschließlich auf Lipizzanern, schneeweißen Hengsten. Weiß sind auch die Pferde, die den nostalgischen Kutschen, in Wien Fiaker genannt, vorgespannt sind, die am Eingang der Hofburg und an anderen zentralen Plätzen Wiens auf Kundschaft warten.

Das Café Sacher in einem Renaissance-Eckhaus gibt sich nicht zuletzt durch die häufig langen Menschenschlangen zu erkennen. Alle möchten hier ein Stück von der namensgebenden Torte genießen, die der Koch Franz Sacher 1832 für seinen Dienstherrn Fürst Metternich gebacken hatte. Doch morgens stehen die Chancen gut, rasch einen Platz in dem eleganten Raum zugewiesen zu bekommen, der an ein plüschiges Wohnzimmer erinnert. Die Wände sind mit korallenrotem Damast bespannt, überall hängen elfenbeinfarben eingefasste Spiegel, und der Stuck unter der meterhohen Decke erzählt vom Prunk des Fin de Siècle. Auf der umlaufenden rot gepolsterten Bank schmeckt die Schokoladentorte mit Marillenmarmelade und dunkelbraun glänzender Oberfläche ganz besonders gut.

Von Koffein und Kuchen gestärkt, lässt sich anschließend der benachbarte Burggarten erkunden, der um 1818 für Kaiser Franz I. im Stil eines eng­lischen Landschaftsgartens angelegt wurde. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung zum Café Demel am Kohlmarkt. Dieses Kaffeehaus ist vor allem für seine süßen Backwerke berühmt, für Strudel und kandierte Veilchen – Kaiserin Elisabeths Lieblingsblumen. Schließlich belieferte es bereits Sisi und ihren Gemahl, Kaiser Franz Joseph, mit Süßwaren, daher der Name „K.u.K. Hofzuckerbäcker“ – das k.u.k. steht für kaiserliche und königliche. Die Kellnerinnen in schwarz-weißer Tracht sprechen Gäste noch heute in der dritten Person Mehrzahl an: „Haben schon gewählt?“ Oder: „Wünschen zu speisen?“ Das ist Demel-Deutsch – eine höfliche Form der Anrede aus der Zeit der Monarchie.

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Traditionelle Institution - Das Burgtheater – eine der bedeutendsten Bühnen Europas
Zweites Zuhause für Künstler und Literaten
Weiter geht es in das wohl bekannteste Kaffeehaus Wiens, das Café Central. Es hat seine Räume im neoklassizistischen Palais Ferstel in der ehemaligen Wiener Börse. Der Blick schweift an der Kuchenvitrine mit Patisserie vorbei zum Gewölbe, das von unzähligen Marmorsäulen getragen wird. Ende des 19. Jahrhunderts gingen in dem hübschen Café in der Herrengasse vor allem Künstler und Literaten ein und aus: Arthur Schnitzler, Oskar Kokoschka, Stefan Zweig, Leo Trotzki, Robert Musil, Hugo von Hofmannsthal, außerdem Sigmund Freud, der nur eine Viertelstunde zu Fuß vom Central lebte. Heute befindet sich in seinem ehemaligen Wohnhaus ein Museum.
Im Café Sperl wiederum waren vor allem Komponisten und Maler zu Gast, schließlich liegt das denkmalgeschützte Lokal im sechsten Bezirk nicht weit von den Theaterhäusern der Stadt entfernt – und somit auch etwas abseits der touristischen Innenstadt. In dem vom Rauch vergilbten Raum empfangen Thonet-Sessel, Marmortische und imposante Gasleuchter die Besucher. Und auch hier treten die Gäste ein in das, was Stefan Zweig als Klub be­schrieb, in dem man „stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen (...) und vor allem eine unbegrenzte Zahl von Zeitungen und Zeitschriften konsumieren kann“.

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Ein Klavier aus Marmor auf dem Grab von Udo Jürgens, eine rosafarbene Skulptur bei Franz West und ein Obelisk aus Granit bei Beethoven: Der Wiener Zentralfriedhof ist ein Ort der Ruhe zwischen Fliedersträuchern und alten Buchen für mehr als 330.000 Menschen. Mit spektakulären Ehrengräbern erinnert er aber auch an eine Open-Air-Galerie. Besucher können das fast zweieinhalb Quadratkilometer große Terrain auf eigene Faust erkunden oder an Führungen teilnehmen.

Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien

Das Palmenhaus im Burggarten gilt als eines der schönsten Jugendstilglashäuser der Welt. In seinem Westflügel befindet sich der herrliche Schmetterlingszoo. In ihm schwirren bei konstanten 26 Grad mehrere Hundert Schmetterlinge der Tropen umher, darunter die Weiße Baumnymphe mit einer schwarzen Zeichnung auf den Flügeln. Beim Anblick der stillen und schönen Tiere inmitten der exotischen Pflanzen und an einem Wasserfall soll sich bereits Kaiser Franz Joseph erholt haben.

Schmetterlinghaus Burggarten Hofburg, 1010 Wien

Ein 250 Meter langer Sandstrand, ein Wasserspielplatz, eine riesige Trampolinanlage, ein Wildwasserkanal für Kajakfahrten und ein Kletterpark: Ein Besuch auf der Donauinsel verheißt Erholung und Vergnügen für die ganze Familie. Die künstliche Erhebung im Stadtgebiet von Wien und Klosterneuburg ist Teil des Hochwasserschutzes und wurde zwischen 1972 und 1988 aufgeschüttet. Seitdem ist sie ein lohnenswertes, etwa 20 Minuten von der Wiener City entferntes Ausflugsziel, an dem man im Grünen auch einfach die Eindrücke aus der Großstadt sacken lassen kann.

Donauinsel, 1220 Wien

Eppendorf in Wien

Eppendorf Austria ist das regionale Vertriebs- und Servicebüro für die Vertriebszone Österreich/SEE/CIS und hat darüber hinaus mehrere Gebietsfunktionen für Osteuropa. Zu den 40 Mitarbeitenden gehören unter anderem Gebietsleiter, Qualitätsmanager, HR-Geschäftspartner sowie Kollegen aus Controlling, Vertrieb und Marketing. Ein Fokusthema ist Corporate Social Responsibility: So arbeitet der Standort mit dem Vienna Open Lab zusammen. Neben Produkt­­unterstützung gibt es seit 2016 die gemeinsam veranstaltete Kids Academy für Nachwuchsforscher im Alter zwischen 5 und 11 Jahren. Eppendorf Austria engagiert sich zudem beim PROJEKT 2028: Es fördert Imker bei ihren Bemühungen zum Schutz von Bienen. Unternehmen kaufen von geschulten Imkern ein Bienen-Starter-Set und unterstützen dadurch die Vermehrung von Bienenvölkern.

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